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Fazil Say (*1970)

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Der Komponist über sein Violinkonzert "1001 nights in the harem"

(2008, Patricia Kopatchinskaja gewidmet)

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Mein Violinkonzert besteht aus vier Sätzen, die ihre Anregung lose aus Scheherazades Erzählungen in den Märchen von tausendundeiner Nacht beziehen. Die Sologeigerin ist es, welche wie in tausendundeiner Nacht die Geschichten erzählt und somit durch das ganze Werk führt.Der erste Satz spielt sich im Innern eines Harems ab. Vorgestellt werden verschiedene Harems-Frauen in ihrer je unterschiedlichen Persönlichkeit. Der zweite Satz ist ein einziges Tanzvergnügen - sozusagen eine Party-Nacht mit unterschiedlichsten Arten von Tanzmusik. Der dritte Satz spielt am darauf folgenden Morgen und besteht zu einem wesentlichen Teil aus Variationen über ein berühmtes türkisches Lied. Der vierte Satz beginnt zwar dramatisch, doch im weiteren Verlauf entwickelt er sich immer mehr zu einem Nachklang auf das ganze Geschehen, und so endet das Werk mit sinnlich orientalischen Klängen, träumerisch und friedlich.

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Der orientalischen Klangwelt entsprechend ist die Orchesterbesetzung mit mehreren türkischen Schlaginstrumenten wie Kudüm oder Bendir, aber auch mit Glockenspiel, Marimba und Vibraphon, Celesta und Harfe bestückt. Der Geigenpart ist durchaus virtuos, und er verbindet die vier Sätze zu einer stimmungsintensiven Einheit, indem die Sologeige jeweils zwischen den einzelnen Sätzen zu Solokadenzen ausholt, zuweilen von einem der Schlaginstrumente begleitet.

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Wie üblich ist der vorliegende Klavierauszug zunächst als Hilfe zur Einstudierung des Werks gedacht. In meinen Tourprogrammen mit Patricia Kopatchinskaja und Burhan Öçal gestalten wir daraus aber auch eine Triofassung für Violine, Klavier und Schlagzeug.

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