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Fritz Kreisler (1875-1962)

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With Angela Gheorghiu in the Repertoire of the McCormack/Kreisler Duo

 

1910-1930 the famous Irish tenor John McCormack and his close friend Fritz Kreisler performed many concerts with piano accompaniment. The repertoire consisted among other pieces of Bragas "The angels song", the Gounod/Bach "Ave Maria" and other goodies, which in our modern times would be qualified as Kitsch. The Kreisler/McCormack-Duo filled the Royal Albert Hall London and gave their public once in a lifetime experiences. Their cooperation is documented on 11 two-sided Schellack-Discs (RCA-Victor). Some of them sold in more than a million copies. The recordings are again available on a CD by the label Pearl. One hears a brilliant and perfectly controlled tenor voice without any sentimentality, and Kreislers violin is charming, incomparably warm and vibrant. 

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The great Roumanian opera singer Angela Gheorghiu took up this tradition in a concert in the Wiener Musikverein on 12.4.2005. Patricia Kopatchinskaja had the honour to stand in for Fritz Kreisler, Mihaela Ursuleasa was at the piano. Angela Gheorghiu revived the old-fashioned genre with her heartfelt artistry and breathtaking presence.

 

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Mit Angela Gheorghiu im Repertoire des Duos McCormack/Kreisler

In den Jahren 1910-1930 machte der berühmte irische Tenor John Mc Cormack mit seinem Freund, dem ebenso berühmten Fritz Kreisler Konzerte, wo sie mit Begleitung eines Klaviers auftraten. Im Repertoire hatten sie u.a. auch "Der Engel Lied" von Braga, das "Ave Maria" von Gounod/Bach und andere Goodies, die in unserer heutigen "fortschrittlichen" Zeit als Kitsch abqualifiziert würden. Sie waren in der Lage, die Londoner Albert-Hall zu füllen und die Leute schwärmten noch nach einer Generation von diesen Konzerten. Elf doppelseitige Schellackplatten (RCA-Victor) dokumentieren diese Zusammenarbeit. Von einigen dieser Platten wurden über eine Million Exemplare verkauft. Diese Aufnahmen sind auf einer CD des Labels Pearl wieder erhältlich. Hörbar wird eine perfekt geführte brilliante Tenorstimme ohne jede Sentimentalität, begleitet vom unvergleichlich intensiven und warmen Geigtenton des Charmeurs Kreisler. 

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Die grosse rumänische Opernsängerin Angela Gheorghiu liess am 12.April 2005 im grossen Saal des Wiener Musikverein einen Teil dieses Repertoires wieder aufleben. Patricia Kopatchinskaja hatte die Ehre, dabei den Part von Fritz Kreisler zu übernehmen, am Klavier war Mihaela Ursuleasa. Angela Gheorghiou adelte das oft verkannte Genre mit inniger Gesangskunst und Ausstrahlung.

 

Fritz Kreislers Violinkonzert und andere geniale Fälschungen

Fritz Kreisler war der letzte grosse Geiger, der für sein Instrument viel selber komponiert hat. Aber es störte ihn - bescheiden wie er war - dass sein Name als Komponist so oft auf den Programmen vorkam. So deklarierte er einiges als von ihm bearbeitete Werke anderer Komponisten, die sog. "Klassischen Manuskripte". Seine berühmtesten Kompositionen "Liebesleid" und "Liebesfreud" z.B. schrieb er Josef Lanner zu, andere Couperin, Pugnani, Dittersdorf, Stamitz etc. Ein Berliner Kritiker schrieb 1910: "Ein leises Missbehagen erzeugte die etwas kühne Nebeneinanderstellung von Kreislers (wenn auch gewiss recht nettem) Musikstück "Caprice viennois" mit den Tänzen Lanners (Liebesleid und Liebesfreud), diesen entzückenden von Schubertschem Melos erfüllten Genreschöpfungen, die Spiegelbilder der guten alten Wiener Zeit sind und stürmische Rufe nach Zugabe weckten". Erst 1935 blieb ein Kritiker der New York Times bei der Suche nach dem Pugnani-Manuskript in allen Bibliotheken derart erfolglos, dass Kreisler mit der Wahrheit herausrückte, - einen Sturm im Wasserglas der Feuilletons erzeugend.

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Sein dreisätziges pseudobarock-romantisierendes Violinkonzert in C-Dur hat Kreisler Vivaldi zugeschrieben. Es ist nicht sein bestes Stück. Immerhin hatte es die Folge, dass Max Pincherle auf der Suche nach dem Original-Manuskript viele vergessene Violinkonzerte von Vivaldi wiederentdeckte, womit Kreislers augenzwinkernde Fälschung einen unverhofften Beitrag zum Revival von alter Musik und historischer Aufführungspraxis geleistet hat. In diesem Sinne bleibt Kreislers Konzert "im Stile von Vivaldi" eine amüsante Fussnote der Musikgeschichte, die man zu Recht z.B. in ein Programm mit Werken Vivaldis einbauen kann.

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